Gesundheitliche Prävention bei Frauen in der zweiten Lebenshälfte

Projektbeschreibung

Alternsprozesse zeigen bei Männern und Frauen Unterschiede in ihrem Verlauf und in der Intensität ihrer Ausprägung, diese Vorgänge führen zu einer zunehmenden Variabilität der körperlichen und psychischen Leistungsfähigkeit und des Gesundheitszustands in der zweiten Lebenshälfte. Die Zielsetzung der Studie ist die Identifikation von geschlechts- und schichtspezifischen Aspekten von Erkrankungsrisiko und Gesundheitsverhalten, um Präventionskonzepte für Frauen in der zweiten Lebenshälfte zu entwickeln.

Methoden

1. Schriftliche Befragung von Ärztinnen und Ärzten (N=600) sowie von Pflegefachkräften (N=200) im stationären und ambulanten Bereich in den Alten und in den Neuen Bundesländern. In der Befragung wurden zwei Altersgruppen differenziert, die Gruppe der 55- bis 75-jährigen und der über 75-jährigen Männer und Frauen. Die Teilnehmer wurden gebeten, Fragen zu Gesundheit und Gesundheitsverhalten auf der Grundlage ihrer beruflichen Erfahrung zu beantworten.
2. Halbstrukturierte Interviews mit Ärztinnen und Ärzten (N=40), sowie mit Experten der Geriatrie, Gerontopsychiatrie, Pflegewissenschaften und Sportwissenschaften (N=20) und Fokusgruppen mit Pflegefachkräften (N=60) wurden als substanzielle Ergänzung der schriftlichen Befragung konzipiert.
3. Einzelgespräche oder Fokusgruppen mit älteren Frauen (N=160) und Männern (N=40) umfassten (a) die Wahrnehmung von Alternsprozessen, (b) den gesundheitlichen Zustand, (c) Entwicklungsaufgaben, (d) soziale Netzwerke und Kontakte, (e) Zufriedenheit und (f) Beruf und Übergang in den Ruhestand.
4. Reanalyse von Datensätzen.

  • ILSE („Interdisziplinäre LängsschnittStudie des Erwachsenenalters“) ist eine sequenziell angelegte Längsschnittstudie, in der zwei Geburtskohorten (1950/52 und 1930/32) zu verschiedenen Messzeitpunkten untersucht werden. Medizinische und psychiatrische Daten, die motorische Leistungsfähigkeit, Persönlichkeitsmerkmale, die räumliche und soziale Umwelt werden im Raum Heidelberg und Leipzig erhoben.
  • ARISE („Angewandte Rehabilitationsforschung – Interdisziplinäre Schlaganfall Erhebung“) ist eine longitudinale multidisziplinäre Studie, die an vier Messzeitpunkten klinische Daten und Risikofaktoren sowie Daten zur alltagspraktischen Kompetenz und zur Psychomotorik bei Patienten nach Schlaganfall erhebt.
  • ESTHER („Epidemiologische Studie zu Chancen der Verhütung, Früherkennung und optimierten Therapie chronischer Erkrankungen in der älteren Bevölkerung“) ist konzipiert als eine bevölkerungsbezogene epidemiologische Längsschnittstudie zur Untersuchung von Risikofaktoren und Risikoindikatoren von chronischen Erkrankungen und Krebserkrankungen.
5. Internationale Literaturrecherche zu Gender-Aspekten des Alterns in Datenbanken (PubMed), Büchern oder in Zeitschriften online.

Veröffentlichungen:

Kruse, A., & Ding-Greiner, C. (2007). Gesundheitliche Prävention bei Frauen in der zweiten Lebenshälfte.
Abschlussbericht an das Bundesministerium für Gesundheit. Band 1. Überblick über die Projektergebnisse und Handlungsempfehlungen für die Prävention [Preventive health care in elderly women. Final report for the German Federal Ministry of Health. Vol. 1. Survey of the study’s results and recommendations for health prevention]. Berlin: German Federal Ministry of Health.
Kruse A., & Ding-Greiner, C. (2007). Gesundheitliche Prävention bei Frauen in der zweiten Lebenshälfte.
Abschlussbericht an das Bundesministerium für Gesundheit. Band 2. Informationen und Handlungsempfehlungen für Frauen [Preventive health care in elderly women. Final report for the German Federal Ministry of Health. Vol.2. Information and recommendations for women]. Berlin: German Federal Ministry of Health.
Verantwortlich: E-Mail
Letzte Änderung: 07.10.2008
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