H.I.L.DE. - Heidelberger Instrument zur Erfassung der Lebensqualität Demenzkranker (2003-2009)

Projektleitung: Prof. Dr. Andreas Kruse

Arbeitsgruppe: Dr. Stefanie Becker (Verantwortliche Projektmitarbeiterin), Dipl.-Psychologe Roman Kaspar, cand. med. Sophie Völker

Projektbeschreibung

Entwicklung eines praxisnahen Instrumentes zur mehrdimensionalen Erfassung der Lebensqualität demenzkranker Menschen in Einrichtungen der stationären Altenhilfe

Ziele

Entwicklung eines praxistauglichen Instruments zur Erfassung der Lebensqualität demenzkranker Menschen in der stationären Altenpflege.

Methode

Iteratives, multi-methodisches Verfahren der Instrumentenerstellung, -überprüfung und -anpassung mit Evaluation der Handhabbarkeit des Instrumentes durch die in der Praxis Tätigen. In einer ersten empirischen Untersuchungsphase in 8 Einrichtungen der stationären Altenhilfe wurden theoretisch bedeutsame Inhaltsaspekte von Lebensqualität bei Demenz per Interview mit insg. 150 demenzkranken Menschen selbst, sowie ihren Angehörigen und Pflegenden diskutiert. Die so gewonnenen Erkenntnisse fanden Eingang in einen durch die Bezugspflegepersonen aus weiteren 12 Einrichtungen zu bearbeitenden standardisierten Fragebogen mit integrierten Verhaltensbeobachtungen. Anhand dieser Daten von weiteren 232 Bewohnern konnte das Instrument nochmals deutlich verkürzt und präzisiert werden. Zur Abschätzung seiner psychometrischen Güte wurde das revidierte Instrumentarium in insg. 7 weiteren Einrichtungen für weitere 75 Bewohner mehrfach, und durch mehrere Beurteiler eingesetzt. Für die Evaluation der Handhabbarkeit des Instrumentes im Praxisalltag konnten bundesweit insgesamt 690 Pflegende aus 114 Einrichtungen gewonnen werden, die das Instrument für mehr als 1000 Heimbewohner erprobten.

Ergebnisse

Das HILDE-Instrument liegt zurzeit in einer an den Ergebnissen der Praxisevaluation optimierten Version vor. Diese hat gezeigt, dass das Instrument gut in die alltägliche Pflegepraxis integrierbar ist und sich der mit durchschnittlich ca. 1,5 Stunden nicht unerhebliche Aufwand sowohl für die Bewohner als auch die beteiligten Pflegenden lohnt. Ein Großteil der bisher kooperierenden Einrichtungen plant das Instrument auch über die Projektkooperation hinaus in der Einrichtung einzusetzen. Aktuell wird eine schriftliche Testanweisung zum HILDE-Instrument erarbeitet, um dessen Einsatz zukünftig von einer Schulung durch die Projektmitarbeiter unabhängig zu machen.

Einrichtungen die daran interessiert sind, das aktuelle Instrument selbständig zu erproben, und die dazu bereit sind, Rückmeldung zur Praxistauglichkeit des Manuals zu geben, können sich gerne unter hilde-kontakt@gero.uni-heidelberg.de mit dem Projektteam in Verbindung setzen.

Veröffentlichungen und Materialien

Weiterführende Informationen zum Prozedere der Instrumentenentwicklung sowie zu zentralen Kernannahmen des Projektes können den bislang veröffentlichten Projektberichten und Artikeln (Becker et al., 2005; Becker et al., 2006) entnommen werden.

Die Programme der in Berlin und Heidelberg gehaltenen Fachtagungen werden durch  die Dokumentation der Einzelbeiträge zur Heidelberger Tagung „Lebensqualität bei Demenzerkrankung – Assessment, Intervention, Ethik und Recht“ vom 19. Mai 2008 ergänzt.

Kooperationen

Neben der beschriebenen Projektarbeit ist das H.I.L.DE.-Projektteam an zwei Leuchtturmprojekten Demenz beteiligt.

QUADEM - Qualifizierungsmaßnahmen zur Steigerung der Lebensqualität demenzkranker Menschen

Prof. Dr. Johannes Pantel
Dr. rer. nat. Julia Haberstroh
Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
der Johann Wolfgang Goethe-Universität
Heinrich-Hoffmann-Str. 10
60528 Frankfurt a.M.

Pflegeoase: Innovative und herkömmliche Versorgungsstrukturen für Menschen mit schwerer Demenz
Erfahrungen
Wissenschaftliche Ergebnisse

Prof. Dr. Thomas Klie
Dipl. Soz. Birgit Schuhmacher
Arbeitsschwerpunkt Gerontologie und Pflege (AGP)
an der Evangelischen Fachhochschule Freiburg
Buggingerstrasse 38
79114 Freiburg

Verantwortlich: E-Mail
Letzte Änderung: 14.07.2014
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