HILDE Tagung Heidelberg 2008

Die Förderung der Lebensqualität bildet ein zentrales Ziel der Betreuung und Versorgung demenzkranker Menschen. Dabei sind mit diesem Ziel nicht nur fachliche, sondern auch ethische Fragen verbunden: Fachliche insofern, als durch spezifische Betreuungs- und Versorgungskonzepte Lebens- qualität in ihren objektiven und subjektiven Merkmalen positiv beeinflusst werden kann, ethische insofern, als Lebensqualität die subjektiven, individuellen Kriterien eines guten Lebens berührt, die bei der Entwicklung von Betreuungs- und Versorgungskonzepten ausdrücklich zu berücksichtigen sind. Damit eine Erhaltung und Förderung der Lebensqualität erreicht werden kann, ist ein differenziertes Assessment ihrer verschiedenen Dimen- sionen notwendig.

Vor diesem Hintergrund stellt die Berücksichtigung der besonderen Problematik demenzkranker Menschen in fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung, die ihre Kriterien von Lebensqualität sowie ihre emotionale Befindlichkeit nicht differenziert ausdrücken können, eine Heraus- forderung auch beim Einsatz eines Instruments zur Erfassung der Lebensqualität dar.

Mit großer Unterstützung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat das Institut für Gerontologie das Heidelberger Instrument zur Erfassung der Lebensqualität demenzkranker Menschen (H.I.L.DE.) entwickelt, welches auf dieser Tagung der Fachöffentlichkeit vorgestellt und mit dieser diskutiert werden soll. Zugleich verfolgt diese Tagung das Ziel, Versorgungskonzepte zur Förderung der Lebensqualität demenzkranker Menschen vorzustellen und dabei neben einer nationalen auch eine internationale Perspektive einzunehmen. Zudem soll die Frage erörtert werden, inwieweit die Er fassung der Lebensqualität – zum Beispiel mit dem Instrument H.I.L.DE. – eine Komponente der Regelversorgung demenzkranker Menschen bilden kann. Ethische Reflexionen über die gesellschaftliche Mitverantwortung für Menschen in gesundheitlichen Grenzsituationen schließen die Tagung ab.
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Kongresseröffnung (Audiolink)

Prof. Dr. Bernd Eitel, Rektor der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Prof. Dr. Konrad Beyreuther, Vorsitzender des Netzwerk Alternsforschung an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Prof. Dr. Andreas Kruse, Direktor des Instituts für Gerontologie, Dekan der Fakultät für Verhaltens- und Empirische Kulturwissenschaften der Universität Heidelberg

I. Das Heidelberger Instrument zur Erfassung der Lebensqualität Demenzkranker [H.I.L.DE.]

Prof. Dr. Andreas Kruse, Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg:
Einführung in das Forschungsprojekt

Dr. Stefanie Becker & Dipl.-Psych. Roman Kaspar, Institut für
Gerontologie der Universität Heidelberg:
Vorstellung des Heidelberger Instruments zur Erfassung der Lebensqualität Demenzkranker (H.I.L.DE.) mit Fallbeispielen aus der Praxis (Texterläuterungen; Audiolink)

Prof. Dr. Ruth Schwerdt, Fachhochschule Frankfurt:
Das Projekt „MeDiA in Cura“ – Der Beitrag von H.I.L.DE. zur Integration des Leitwertes Lebensqualität in innovative Pflegekonzepte des Nursing Development (Audiolink)

Gerd Kähler, Bundesverband der Arbeiterwohlfahrt Berlin:
H.I.L.DE. als Grundlage für innovative Impulse in der Pflegediagnostik

Diskussion (Audiolink)

II. Perspektiven der Versorgung demenzkranker Menschen

Einführung: Dipl.-Gerontol. Marion Bär, Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg (Audiolink)

Prof. Dr. Elisabeth Steinhagen-Thiessen, Evangelisches Geriatriezentrum, Charité, Berlin:
Medizinische Überlegungen zu einer fachlich und ethisch anspruchsvollen Versorgung demenzkranker Menschen (Audiolink)

Prof. Dr. Hartmut Remmers, Institut für Pflegewissenschaft der Universität Osnabrück:
Der Beitrag der Palliativpflege zur Lebensqualität demenzkranker Menschen (Audiolink)

Prof. Dr. Johannes Schröder, Sektion Gerontopsychiatrie, Universität Heidelberg:
Gerontopsychiatrische Prävention und Therapie-Potenziale für die Lebensqualität (Audiolink)

Prof. Dr. Rolf Verres, Abteilung für Medizinische Psychologie der
Universität Heidelberg:

Lebensqualität demenzkranker Menschen: Versuch einer Verbindung von wissenschaftlichem Handeln und persönlichem Erleben (Audiolink)

Diskussion (Audio im Beitrag Prof. Verres)

Zusammenfassung: Dr. med. Christina Ding-Greiner, Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg (Audiolink in Beitrag Prof. Verres)

III. Lebensqualität in ihrer gesellschaftlichen Dimension

Einführung: Prof. Dr. Andreas Kruse, Direktor des Instituts für Gerontologie der Universität Heidelberg

(Audiolink der drei nachfolgenden Beiträge)

Dr. Hermann Kues, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend:
„Verantwortliche Gesellschaft“: Gesellschaftliche und politische Bedingungen für eine fachlich und ethisch fundierte Betreuung demenzkranker Menschen

Prof. Dr. Bernd Baron von Maydell, Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Sozialrecht München:
Die Erfassung von Lebensqualität demenzkranker Menschen in ihrer rechtlichen Dimension

Dr. Peter Pick, Medizinischer Dienst der Spitzenverbände der Krankenkassen, Essen:
Die Lebensqualität demenzkranker Menschen aus der Perspektive der Krankenkassen

Diskussion

Zusammenfassung: Ass. Jur., Dipl.-Gerontol. Jörg Hinner, Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg (Audiolink)

IV. Was wir von anderen Ländern lernen können

Einführung: Charlotte Berendonk, Dipl.-Pflegewirtin (FH), Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg

(Audiolink der drei nachfolgenden Beiträge)

Prof. Dr. Makoto Arai, Tokio Tsukuba University/Law School:
Lebensqualität demenzkranker Menschen in Japan: Stand der gesellschaftlichen und fachwissenschaftlichen Diskussion
(Beitrag in deutscher Sprache)

Prof. Dr. Peter Coleman, University of Southampton:
Lebensqualität demenzkranker Menschen in Großbritannien: Stand der gesellschaftlichen und fachwissenschaftlichen Diskussion
(Beitrag in englischer Sprache)

Dr. Markus Leser, Curaviva, Verband Heime und Institutionen Schweiz, Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Gerontologie:
Lebensqualität demenzkranker Menschen in der Schweiz: Stand der gesellschaftlichen und fachwissenschaftlichen Diskussion

Diskussion

Zusammenfassung: Dr. phil. Daniela Jopp, Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg 

V. Eine ethische Reflexion des Lebens demenzkranker Menschen 

Prof. Dr. Wilfried Härle, Theologische Fakultät der Universität Heidelberg:
Lebensqualität demenzkranker Menschen aus der Sicht der christlichen Ethik (Audiolink)

Schlusswort (Audiolink in Beitrag Prof. Härle)

Petra Weritz-Hanf, Dipl.-Psych., Ärztin für Neurologie und Psychiatrie, Ministerialrätin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Prof. Dr. Andreas Kruse, Direktor des Instituts für Gerontologie der Universität Heidelberg

Verantwortlich: E-Mail
Letzte Änderung: 11.03.2009
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