Town Hall-Projekt "Pflegenden Angehörigen von Menschen mit Demenz eine Stimme geben" (2019-2022)

Projektleitung: Dr. phil Stefanie Wiloth & Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Kruse
Projektkoordination: Anna Kiefer & Maren Wittek
Projektmitarbeitende: Dr. Monika Obermeier, Dr. Henrike Voss, Dr. Brigit Kramer, Stephanie Böttner, Claudia Fraas, Gunnar Wendlandt, Tatjana Arroyo, Marcus Jannaschk
Projektpartner: Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V., Caritas der Erzdiözese Wien, Diakonie Österreich, Expertisecentrum Dementie Vlaanderen, Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V., Kardinal König Haus Wien, Malteser Deutschland, Pfalzklinikum für Psychiatrie und Neurologie, PROMENZ Wien, Theologische Fakultät Universität Zürich, Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft Universität Zürich, u.a.
Unterstützt durch: Porticus Düsseldorf GmbH

Projektbeschreibung

Pflegende Angehörige stellen eine tragende Säule des Pflegesystems in Deutschland dar. Die Gesellschaft steht in der Verantwortung, Familien, insbesondere jene, in denen Menschen mit Demenz begleitet und gepflegt werden, bedarfsgerecht zu unterstützen. Innovative Lösungen zur Unterstützung, die nicht nur auf die Erbringung von Dienstleistungen ausgerichtet sind, sondern dem Prinzip eines differenzierten Verständnisses sozialer Daseinsvorsorge folgen, erfordern einen tieferen Einblick in deren Lebenssituation und eine gezielte Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse. Um familiäre Pflegearrangements zu stärken, muss es folglich vor allem darum gehen, pflegenden Angehörigen von Menschen mit Demenz eine Stimme zu geben.
Um zu untersuchen, inwieweit so genannte „Rathausgespräche“ für eine engagierte und wertschätzende Auseinandersetzung mit der Lebenssituation pflegender Angehöriger von Menschen mit Demenz sowie für die Reflexion und (Weiter-)Entwicklung bedarfsgerechter Unterstützungsformen nutzbar sind, wurde deutschlandweit in insgesamt 16 Kommunen jeweils ein ca. 3-stündiges analoges oder digitales Rathausgespräch, in dem pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz mit verschiedenen Akteur*innen aus den Kommunen in den Austausch traten, durchgeführt und wissenschaftlich begleitet.
Vor dem Hintergrund der Projektergebnisse konnten sechs wesentliche Implikationen für Kommunen hinsichtlich der Versorgung und Unterstützung für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz abgeleitet werden. Durch das Projekt gelangte man darüber hinaus zu einem besseren Verständnis der Potenziale der Methode der Rathausgespräche. Diese können als ein wichtiges Element kommunaler Alten- und Pflegepolitik verstanden werden. Bei Rathausgesprächen handelt es sich primär um eine Interventionsmaßnahme, die das Ziel verfolgt, Prozesse des Person-Umwelt-Austauschs zu fördern, indem der Dialog zwischen pflegenden Angehörigen von Menschen mit Demenz, der Politik und der Öffentlichkeit gestärkt wird. Dieser ist notwendig, um ein differenziertes Verständnis sozialer Daseinsvorsorge in den Kommunen realisieren zu können und folglich solide Antworten auf die zentralen Zukunftsfragen im Kontext der Globalisierung, Digitalisierung und vor allem des demografischen Wandels zu finden.

 

  • Der Projektbericht (deutsche Version) kann hier heruntergeladen werden.

Abschlusssymposium

Am 23.09.2022 fand ein Abschlusssymposium des Townhall-Projekts im Frauenbad in Heidelberg statt. Dabei wurden grundlegende Erkenntnisse und Theorien zur Daseinsvorsorge, die Methodik des Townhall-Projekts, die gewonnen Ergebnisse in reduzierter Form und ein Ausblick auf das Folgeprojekt ReSPEKT anhand der folgenden Präsentationen dargstellt:

Verantwortlich: E-Mail
Letzte Änderung: 27.09.2022
zum Seitenanfang/up